Pharmazie leben heißt Pharmazie lieben!
Weniger Bürokratie - mehr Zeit für pharmazeutische Kompetenz!
Nur wenn alle Apotheker zusammenarbeiten und in der Politik für ihre gemeinsame Ziele eintreten, dann kann ein Maximum ihrer legitimen Interessen auch umgesetzt werden. Um viele Missstände zu beseitigen und um für gemeinsame Ziele zu werben, muss der Berufsstand eng zusammenrücken und gemeinschaftlich aktiv werden!
Die Macht der gesetzlichen Krankenkassen wurde vom Gesetzgeber mit der Einführung der Rabattverträge unverhältnismäßig und einseitig gestärkt.
Ein Beispiel: Die kassenärztlichen Vereinigungen schätzen, dass nur noch ca. 30% der ärztlichen Verschreibungen nicht durch die GKV reguliert werden. Die gesamte Arbeit, die mit dem "regulatorischem Monster Rabattverträge" verbunden ist, leisten bedauerlicher weise die öffentlichen Apotheken - dann allerdings unentgeltlich.
Apotheken brauchen keine sinnlose Bürokratie bei der Abgabe von Arzneimitteln. Nur dann verfügen wir über ausreichend Ressourcen, um schnell und effizient unserer Kernaufgabe der Arzneimittelsicherheit nachkommen. Denn wir wissen alle, nur das richtige Medikament zur richtigen Zeit in der richtigen Dosierung optimal wirken kann! Das für Patientinnen und Patienten sicher zu stellen bedarf der pharmazeutischen Betreuung durch den Apotheker.
Pharmazie leben heißt, der Patient steht im Mittelpunkt unserer pharmazeutischen Tätigkeit.
Apothekerinnen und Apotheker müssen finanziell überleben und zwar von ihrer pharmazeutischen Tätigkeit!
Krankenkassen und öffentliche Apotheken sind leider nur theoretisch gleichberechtigte Partner im Gesundheitssystem. Denn zum Beispiel Nullretaxationen oder unreflektierte Verschleppung von Urteilen belasten das Vertragsverhältnis sehr und zerstören zudem unser wirtschaftliches Fundament. Das können und wollen wir nicht länger hinnehmen. Neue Gemeinwohlaufgaben können von unserem Berufsstand dann geleistet werden, wenn ihre Honorierung für Apothekerinnen und Apotheker gesichert ist.
Um der Pharmazie eine Zukunft zu geben, müssen von den öffentlichen Apotheken über die Distribution von Arzneimitteln hinausgehende weitere honorierte Serviceleistungen für den Patienten angeboten und abgerechnet werden können. Moderne Medien stehen dafür ausreichend zur Verfügung. Hilfreich sind zum Beispiel Apps für das Smartphone oder Videokontakte, die eine Vernetzung mit dem behandelnden Arzt, dem Pflegedienst, dem Krankenhaus und den Notfalleinrichtungen ermöglichen. Ihr Einsatz stärkt intersektorales Denken und damit die fachübergreifende Versorgung - eine zwingende Voraussetzungen für eine umfassende und somit zeitgemäße Arzneimitteltherapie!
Pharmazie leben heißt, partnerschaftlich das Ziel erreichen.
Schaffung von gerecht honorierten Dienstleistungen.
Vielfältige und neue pharmazeutische und ethisch einwandfreie Dienstleistungen sollten von Apotheken verstärkt angeboten werden. Die Apotheke muss sich als umfassender Anbieter von Gesundheitsleistungen positionieren dürfen. Pharmazeutische Tätigkeiten sind allerdings kein Werbegeschenk, sondern hochwertige Angebote, die angemessen zu honorieren sind. Das Arzneimittelmanagement kostet Zeit und Mühe, verlangt viel Wissen und eine exzellente Ausstattung mit elektronischen Hilfsmitteln. Hierfür setzen wir uns ein und wollen zeitnah Strukturen für die konkrete Umsetzung schaffen.
Pharmazie leben heißt, Ethik und Monetik sind kein Widerspruch.
Wegfall aller überflüssigen Regelungen, die pharmazeutisches Arbeiten behindern!
Alle Vorgaben, die durch die Selbstverwaltung der Apothekerkammer mitgestaltet werden können, sind auf Sachbezogenheit, Relevanz, Praktikabilität und Kostenneutralität zu überprüfen. Neu anfallende Kosten sind im Vorfeld anhand eines zeit- und aufwandsbezogenen Punktesystems zu analysieren und betriebswirtschaftlich sinnvoll zu honorieren.
Überregulierungen sind auf Landes-, Bundes- und vor allem der Europaebene zu ermitteln und auf das unbedingt notwendige Maß zurück zu führen!
Ein aktuelles Negativbeispiel ist der Rückruf von MCP-Tropfen. Wenn mit jeder Altzulassung ähnlich verfahren würde, können wir in den nächsten Jahren sehr oft überraschenden Situationen erleben.
Zweifelsfrei ist es sinnvoll und schon lange überfällig, den Nutzen eines jeden im Handel befindlichen Arzneimittels zu bewerten. Aber es ist unerträglich, wie wirklichkeitsfremd oft seitens der Behörden mit der praktischen Durchführung umgegangen wird. Der pharmazeutische Sachverstand und die praktische Erfahrung unserer Berufsangehörigen muss an dieser Stelle viel stärker eingebunden werden. "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" ist in diesem Zusammenhang wörtlich zu nehmen und erlangt damit eine zweite unverzichtbare und sinnvolle Berechtigung.
Pharmazie leben heißt, Verantwortung übernehmen.
Endlich Gestaltungsfreiheit für die einzelne Apotheke vor Ort!
Öffentliche Apotheken könnten ein vielfältiges Spektrums unterschiedlicher Spezialisierungen bereitstellen, wenn man sie denn nur ließe. Die starren Regulierungen, denen die öffentlichen Apotheken unterliegen, sind so um zu gestalten, dass sich Apotheken mit unterschiedlichen Schwerpunkten positionieren und dadurch die Apothekenlandschaft bereichern können. Kaufmännische Herausforderungen müssen eigenverantwortlich von den Kolleginnen und Kollegen gestaltbar sein.
Die neue Apothekenbetriebsordnung wurde als Quantensprung angekündigt. Sie hat sich in der Praxis eher als Springprozession heraus gestellt - zwei Schritte vor und ein Schritt zurück! Da eine erneute Überarbeitung mehrere Jahre auf sich warten lassen dürfte, muss die Apothekerkammer Nordrhein mit dem zuständigen Gremien unseres Bundeslandes in die Diskussion eintreten, welche Gestaltungsmöglichkeit und Spielräume auf Landesebene noch möglich sind. Das ist nach unserer festen Überzeugung die dringenste Pflichtaufgabe eines neuen Kammerpräsidenten und seines Vorstands.
Pharmazie leben heißt, wir können Apotheke - und das schon lange!
Die Kammer ist der Dienstleister aller Mitglieder!
Nach der baulichen Umgestaltung des Gebäudes der Apothekerkammer Nordrhein in Düsseldorf hat jetzt zwingend eine inhaltliche Neustrukturierung zu erfolgen. Selbstverständlich sind die gewählten Mitglieder der Kammerversammlung in ihrer ehrenamtlichen Arbeit für den Berufsstand uneingeschränkt und jederzeit von den hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu unterstützen.
Das Apothekerhaus in der Poststraße muss zum Dienstleistungszentrum umgestaltet werden. Es soll zu Anlaufstelle für die Vertretung der Interessen aller Kolleginnen und Kollegen werden! Die räumliche Nähe zu Landtag fordert es geradezu heraus, das Haus stärker für Politiker und hohe Landesbeamte zu öffnen. Dazu sind ein niedrigschwelliger Zutritt und großzügige verlässliche Öffnungszeiten unabdingbar.
Darüber hinaus muss die Apothekerkammer Nordrhein zur Online-Service-Behörde weiter entwickelt werden. Alle Dienstleistungen sollen in Zukunft online beantragt und ausgeführt werden können. Was inzwischen fast jede noch so kleine Kommune in NRW als Online-Angebot auf die elektronischen Beine gestellt hat, sollte unsere Apothekerkammer doch wohl auch können!
Pharmazie leben heißt, Kammer neu denken und das Dienstleistungsangebot neu gestalten!
Mehr Zukunft für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen.
Nicht mehr die Distribution von Arzneimitteln alleine sondern eine vielfältige Kompetenz wird das Berufsbild der künftigen Apothekergeneration bestimmen. Schon jetzt bedarf es dazu neu zu entwickelnder, zukunftsweisender Angebote. Die Weiterbildung und die Spezialisierung sind dazu ein erster Anfang. Netzwerke müssen aufgebaut werden. Zunächst für die klassischen Weiterbildungsfelder wie Geriatrische und Klinische Pharmazie. Nur so kann das Wissen vieler optimal genutzt werden. Eine Schnittstelle zu Telemedizin wird notwendig werden. In consilio kann der Apotheker bei der Medikation den ärztlichen Kollegen zur Seite stehen.
Bachelor- und Masterstudiengänge haben sich an den Universitäten durchgesetzt. Durch die Approbationsordnung zeigt sich das Pharmazierstudium davon zunächst relativ unberührt. Das wird sich aber ändern.
Pharmazie Leben setzt sich ganz besonders ein für die Interessen der Berufsanfänger, der Phips und der Kolleginnen und Kollegen nach dem 3. Staatsexamen, die ihre erste Stelle in einer Apotheke gefunden haben. Wir wollen, dass ihre berufliche Zukunft und ihre Lebensplanung eine sichere Perspektive erhalten. Wir setzen uns ein für eine faire Bezahlung und eine sichere Altersversorgung. Wir wissen um die hohen Erwartungen junger Kolleginnen und Kollegen an einen pharmazeutischen Arbeitsplatz.
Pharmazie leben heißt, Pharmazie hat Zukunft.
Für eine zuverlässige und leistungskräftige Altersversorgung der derzeitigen und zukünftigen Rentnerinnen und Rentner.
Der Rechnungszins für angesammeltes Kapital wurde im Versorgungswerk der Apothekerkammer Nordrhein zum 1.Januar 2014 von 4% auf 2,5% gesenkt. Im Klartext bedeutet dieses, dass junge Kolleginnen und Kollegen später mit vergleichsweise weniger Rente auskommen müssen. Zwar trifft diese Senkung auf alle Renten in Deutschland zu. Für diejenigen, die neu in den Beruf einsteigen ergeben sich daraus aber viele Fragen wie "Was muss ich tun, um im Alter meinen Lebensstandard zu sichern?" oder "Welche Konzepte hat die Apothekerkammer Nordrhein, um mich dabei zu unterstützen?" Mögliche Überschussbeteiligungen im Versorgungswerk nicht den nur den Renten zuzuschlagen, sondern auf alle Beitragskonten zu verteilen, reicht für eine zuverlässige langfristige Alterssicherung der heutigen Berufsanfänger/innen bei weitem nicht aus. Da "Riester-Modelle" für Versorgungswerke aus gesetzlichen Gründen nicht möglich sind, müssen insbesondere jungen Kollegen und Kolleginnen weiterführende Angebote gemacht werden um für sie langfristig Planungssicherheit zu schaffen.
Pharmazie leben heißt, wir lassen keinen "alt" aussehen.
Frauen in pharmazeutischen Berufen - Pharmazie ist überwiegend weiblich.
Die große Mehrzahl aller Approbationen wir heute an Frauen erteilt. Weibliche Lebensplanung ist immer noch segmentierter als die ihrer männlichen Kollegen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird nach wie vor zu großen Teilen von Frauen geleistet.
Wenn von Männern oder Frauen für einige Jahre eine Familienpause eingelegt werden soll, dann ist es für jeden schwierig, einen glatten Wiedereinstieg in den Beruf zu schaffen. Neben speziellen Kursangeboten bedarf es auch eines aktiven und unabhängigen Coachings. Die Angebote der Apothekerkammer Nordrhein sind hier durchaus noch ausbaufähig.
Fort- und Weiterbildung müssen zu familienfreundlicheren Zeiten stattfinden, beispielsweise nicht ausschließlich an den Wochenenden oder in den Abendstunden. Durch familienunfreundliche Zeiten schließt man Familienverantwortliche von Bildungs-Möglichkeiten ganz oder teilweise aus. Wer kann nach einem langen Arbeitstag und dem Kümmern um die Kinder abends noch eine Fortbildungsveranstaltung besuchen?
Wir können es uns nicht leisten, auf den Sachverstand, das Engagement und das Können von Kollegen und Kolleginnen zu verzichten. Das bedeutet, dass die Apothekerkammer viel mehr dafür tun muss, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Die Liste Pharmazie Leben setzt sich besonders für die Interessen von Apothekern und Apothekerinnen ein, die Familienverpflichtungen übernehmen wollen.
Pharmazie leben heißt, Familie und Beruf müssen vereinbar sein.
Aufbruch ins 21. Jahrhundert.
Wir müssen die Pharmazie und den Apothekerberuf nicht neu erfinden, aber unbedingt lernen, neu zu denken. Apothekerinnen und Apotheker arbeiten in verschiedenen Berufsfeldern, auch wenn das Berufsbild durch die Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke dominiert wird. Pharmazie leben will alle Pharmazeuten erreichen. Wir wollen alles dafür tun, um im Jahr 2014 für die Kolleginnen und Kollegen in Nordrhein endlich die Tür ins 21. Jahrhundert weit zu öffnen.
So wie wir im Apothekenmuseum auf Schloss Burg die Berufswelt vergangener Jahrhunderte mit Respekt bestaunen, genau so werden schon in wenigen Jahrzehnten die nachfolgenden Generationen unsere heutigen Anstrengungen als wegweisend betrachten. Wenn Sie uns in der Kammerwahl mit Ihrer Stimme unterstützen, dann muss keiner mehr befürchten, dass nordrheinische Apothekerinnen und Apotheker die entscheidende Weichenstellungen im Sinne einer zunehmenden sozialen Kompetenz, für die Herausforderungen der pharmazeutischer Technik oder den Wissensfortschritts verschlafen werden!
Pharmazie leben heißt, Zukunft endlich aktiv gestalten.
Die Zeit ist reif; überlegen heißt überleben!